- Melaka
- Melạka,früher Malạkka, Malạcca,1) Hauptstadt des Gliedstaates Melaka, Malaysia, an der Westküste der Malaiischen Halbinsel, 296 000 Einwohner (v. a. Chinesen); historisches Museum; Holzverarbeitung, chemische und Nahrungsmittelindustrie, Fischerei; Hafen (Reede; Kautschukausfuhr), Flugplatz. Nahebei wichtiger militärischer Stützpunkt (Terendek Camp).Aus portugiesischer Zeit stammen Reste der Saint Paul's Church (1521) sowie das Festungstor Porta de Santiago (16. Jahrhundert), aus der niederländischen Periode das Stadthuys (1641-60, heute Museum) und die Christ Church (1753); oberhalb der Innenstadt liegen der buddhistische Tempel Cheng Hoon (1704), der älteste chinesische Tempel Malaysias; im Süden der Stadt Bukit China, das größte chinesische Gräberfeld außerhalb Chinas.Um 1400 fiel die Malaiensiedlung Melaka an Paramesvara, einen Fürsten aus Palembang (Sumatra), der das Sultanat Melaka gründete. Schnell stieg Melaka zum Haupthandelsplatz dieses neuen Reiches auf und wurde Ausgangspunkt für die Ausbreitung des Islam in Südostasien. Die Bedeutung Melakas blieb auch unter portugiesischer (seit 1511) und niederländischer Herrschaft (seit 1641) erhalten (Malaiische Halbinsel, Geschichte). Durch Verschlickung des Hafens und die britische Inbesitznahme von Penang (1786) und Singapur (1819) begann die Bedeutung Melakas zu schwinden. Die bereits 1795-1818 von den Briten besetzte Stadt erwarben diese mit dem Londoner Vertrag von 1824 im Tausch gegen den Hafen Bengkulu (Sumatra). 1826 wurde Melaka Bestandteil der Straits Settlements.2) Gliedstaat Malaysias, im Süden der Malaiischen Halbinsel, im Küstentiefland, 1 650 km2, (1999) 593 200 Einwohner (rd. 50 % Malaien); Hauptstadt ist Melaka. Das Staatsgebiet wird durch die Selbstversorgerlandwirtschaft der Malaien (v. a. Reisanbau) und die von Europäern, Chinesen und Malaien betriebene Kautschukgewinnung genutzt. Der Zinnerzbergbau hat nur geringen Umfang. Die Ansiedlung von Industriebetrieben wurde vom Staat durch Einrichtung von Industrieparks und Freihandelszonen gefördert.
Universal-Lexikon. 2012.